Mit einer beeindruckenden Ausbeute kehrte das kleine, aber schlagkräftige fünfköpfige Team des VDST von der Jugendweltmeisterschaft auf der griechischen Insel Chios zurück: Zwei Medaillen – Silber und Bronze – sowie sechs neue Deutsche Jugendrekorde standen am Ende in den Ergebnislisten.
Vom 17. bis 25. Juni 2025 wurde erstmals über volle fünf Wettkampftage hinweg um Titel und Rekorde gekämpft – ein Novum in der Geschichte der Jugend-WM. Doch bereits die Anreise brachte die erste Herausforderung mit sich: Erst bei der Ankunft auf Chios fiel auf, dass die Druckluftflaschen nicht mitgekommen waren. Sie hatten in Berlin die Sicherheitskontrolle nicht passiert. Trainer Max Poschart zögerte nicht lange und flog am nächsten Tag zurück nach Athen, um sich vor Ort um die Freigabe zu kümmern. Die Nacht verbrachte er am Flughafen – mit Erfolg: Am Ende trafen die Flaschen rechtzeitig an der Wettkampfstätte ein. Die Nerven waren allerdings bereits zu Beginn ordentlich strapaziert.
Doch davon ließ sich das Team nicht beirren. Ab dem ersten Wettkampftag zeigten die deutschen Nachwuchssportler, dass sie zur Weltspitze gehören. Alma Kellermann (TSC Rostock) sorgte gleich zum Auftakt für die erste Medaille – Bronze über 50 AP in 16,76 Sekunden, verbunden mit dem ersten DJR der Woche.
Der zweite Wettkampftag brachte weitere Finalteilnahmen. Kyra Säbisch und Hannah Troppschuh (SC DHfK Leipzig) qualifizierten sich über 100 IM für das Finale. Kyra verpasste Bronze denkbar knapp um nur 0,05 Sekunden, stellte aber mit 38,72 Sekunden einen neuen DJR auf. Hannah präsentierte sich auf der für sie kurzen Strecke stark und belegte Platz 5.
Der dritte Wettkampftag war von Hochspannung geprägt: Kyra Säbisch und Alma Kellermann schwammen über 50 FS mit identischer Zeit von 18,93 Sekunden, stellten gemeinsam einen DJR auf und zogen als geteilte Siebte ins Finale ein. Dort zeigten beide erneut starke Leistungen. Kyra Säbisch verbesserte sich auf 18,86 Sekunden und belegte damit Platz 6, während Alma auf Platz 7 landete. Auch Hannah Troppschuh lieferte ein Ausrufezeichen: Mit einem neuen DJR von 1:25,94 über 200 IM zog sie als zweitschnellste ins Finale ein. Und auch dort ließ sie sich vom Druck nicht beeindrucken – Silber war der verdiente Lohn! Nur die spätere Jugendweltmeisterin aus Russland, die in Jugendweltrekordzeit anschlug, war schneller.
Am vierten Wettkampftag ging es mit den 400 IM weiter. Hannah Troppschuh zeigte ein weiteres starkes Rennen und wurde in 3:13,32 Minuten Vierte – erneut nur knapp am Podest vorbei.
Den Abschluss bildete am letzten Tag die 100 FS. Dabei überzeugte Alex Berger mit einer neuen persönlichen Bestzeit und schwamm sich in die Top 10. Auch Kyra Säbisch qualifizierte sich erneut für das Finale und belegte dort mit 41,93 Sekunden Rang 8. Jens Peter Ostrowsky und Max Poschart zeigten sich mit dem Abschneiden des Teams mehr als zufrieden:
„Acht Finalteilnahmen, zwei Medaillen und sechs neue Deutsche Jugendrekorde – das ist ein starkes Ergebnis! Wir sind stolz auf unser Team und unsere Athleten.“ Gegen große Nationen mit doppelt so großen Teams mussten sich unsere Athlet*innen lautstark durchsetzen. „Das war nicht immer einfach“, so Poschart. „Wir hoffen, zukünftig wieder mit einer größeren Mannschaft anreisen zu können – auch, um Staffeln zu schwimmen.“
Ein besonderer Erfolg kam außerdem aus ukrainischer Perspektive:
Maiia Horenok, seit mehreren Jahren in Leipzig trainierend, startete für die Ukraine und wurde in allen drei Staffeln (4×50, 4×100, 4×200 FS) Jugendweltmeisterin. Über die 4×50 FS gelang ihrem Team sogar ein neuer Jugendweltrekord.
Maiia wurde mit ihrer Mutter und ihrer Schwester zu Beginn des Krieges im Rahmen des vom DOSB unterstützten Hilfsprojektes in Leipzig aufgenommen. Die Familie hat sich schnell in das Team integriert. Ihre Mutter Irina startete erfolgreich für die VDST Masters und engagiert sich als Kampfrichterin.
Auch wenn Maiia nicht für den VDST startet – wir sind ebenfalls sehr stolz auf ihre Leistungen!
Jetzt wird es für die Nationalmannschaft der Erwachsenen. Vom 15.-21.7.2025 starten die Europameisterschaften in Polen.