Anfang Februar findet traditionell die Ausbildertagung des Landestauchsportverbandes Sachsen statt. Auch 2021 (06.02.2021) war da keine Ausnahme, dank der Organisation durch unseren Landesausbildungsleiter Falko Höltzer und seinem Ausbilder-Team. Denn angesichts der COVID-19-Pandemie, die Sachsen fest in den Lockdown gezwungen hält, konnte die LAT 2021 nicht wie üblich als Präsenzveranstaltung durchgeführt werden, also war eine virtuelle Tagung via MS Teams das Mittel der Wahl. Mit 56 Teilnehmern war die Veranstaltung besser besucht als manche Ausbildertagung in Ammelshain, was das Interesse der sächsischen Tauchausbilder an Information und  Austausch auch in diesen Corona-geprägten Zeiten sicher eindrucksvoll dokumentierte und auch etliche Gäste der Landesverbände von Berlin, Sachsen-Anhalt, Hessen und Thüringen einschloss.

Los ging’s mit der Begrüßung und Klärung organisatorischer Fragen durch Falko H., verbunden mit einer kurzen Einführung in die Bedienung von MS Teams sowie des Tools Menti, das schon bald für Umfragen und kurze „Lernerfolgskontrollen“ zum Einsatz kommen sollte. Und schon waren wir beim ersten, sehr spannenden Vortrag. Michael Melter vom Hessischen Tauchsportverband referierte zu Dekompressionstheorien und rekapitulierte die historische Entwicklung, weihte uns ein in neuere Modellierungsansätze wie VPM und RGBM sowie wesentliche wissenschaftliche Studien zum Thema und diskutierte die praktischen Konsequenzen.

Anschließend konnten wir unseren Bundesausbildungsleiter Hagen Engelmann begrüßen, der so für eine Weile zumindest virtuell zu seinen sächsischen Wurzeln zurückkehrte. Er rekapitulierte für uns zunächst die Struktur des VDST, seiner kommerziellen Zweige und vor allem der Ausbildungsgremien und beleuchtete den Entstehungsprozess der VDST-Ordnungen des Fachbereichs Ausbildung wie auch die Relation der zugrundeliegenden Standards zu denen der CMAS. Schließlich stellte er die brandaktuellen Änderungen und Ausbildungsmaterialien vor.

Falko Höltzer, unterstützt von hilfsbereiten Ausbildern der Leipziger Delphine e.V. und des Aqua Team Weißwasser, berichtete anhand verschiedener konkreter Beispiele über Wege, die Leistungssportler wie auch Breitensportler gefunden haben, um trotz Pandemie-Randbedingungen das Training bestmöglich fortzuführen und den Vereinssport nicht völlig einschlafen zu lassen. Mit Hinweis auf die katastrophalen Folgen des pandemiebedingten Unterrichtsausfalls im Bereich Sport / Schul­schwimmen und der Schließung der Schwimmhallen für die Schwimmfertigkeiten der sächsischen Kinder und Jugendlichen rief er uns die bei jedem Trainer für Sporttauchen gegebene Abnahmeberechtigung auch für die Deutschen (Jugend-)Schwimmabzeichen und die Qualifikation für eine entsprechende Schwimmausbildung in Erinnerung.

In einem weiteren interessanten Vortrag ging Markus Hinkelmann vom 1. Chemnitzer Tauchverein auf die Besonderheiten und aktuell geltenden Limits beim Apnoe-Training von Kindern und Jugendlichen im leistungsorientierten Breitensport ein und stellte uns die Konzepte und Erfahrungen des 1. CTV vor. Nach Vorstellung der Ausgangslage von vier anonymisierten jugendlichen Sportlern konnten die LAT-Teilnehmer unter Nutzung des oben genannten Tools Menti ihre Schätzungen zu den erreichten Trainingsergebnissen abgeben, was dann direkt mit den tatsächlichen Ergebnissen abgeglichen wurde. Nur eine von zahlreichen gelungenen interaktiven Einlagen mittels Menti, die einen fast vergessen lassen konnten, dass dies „nur“ ein virtuelles Treffen war (und die vielleicht bei einer Präsenzveranstaltung in dieser Form gar nicht so einfach einzubauen wären).

Falko Schleif, ebenfalls vom 1. CTV und tatkräftig aktiv im LVS-AusbilderTeam, stellte uns schließlich das Gesamtkonzept der Ausbilderentwicklung im LVS vor. Dies beginnt mit der Notwendigkeit einer ausreichend breiten Ausbildung zum DTSA ** und *** als Voraussetzung. Wichtige Elemente sind die Gewinnung von Ausrichtervereinen wie auch Ausbildern im Land zur Übernahme von Teilaufgaben insb. in der praktischen Trainer- und TL-Qualifikation, Grundgedanke ist dabei stets die Einbeziehung einer möglichst breiten Basis. Die bereits gebildeten Teams „Trainer C“ und „TL 1“ konzentrieren sich dabei auf eine konsistente und hochwertige Durchführung der Ausbildung in der jeweiligen Stufe. Die Erfolge sind bereits sichtbar in ausgearbeiteten Ausbildungskonzeptionen für diverse AK/SK und den aktuell schon laufenden Aufbau- und Spezialisierungskursen der Trainerausbildung sowie des aktualisierten und einsatzbereiten Konzepts zur weiterhin im LVS durchgeführten TL1-Ausbildung. Besonders betont wurden dabei die bereits bestehenden und zukünftig noch deutlich auszubauenden Kooperationen mit anderen Landesverbänden mit ihren z.T. komplementären Angeboten.

Nach durchaus fordernden Stunden hatte unser Landesausbildungsleiter das Schlusswort zur in dieser Form neuen Ausbildertagung. Eine abschließende Feedback-Runde zeichnete das Bild einer wirklich gelungenen Veranstaltung. Die Möglichkeiten des Online-Meetings werden wohl auch dann ergänzend weiter genutzt werden, wenn Präsenztreffen wieder möglich sind. Insb. das Konzept von 2-3stündigen Online-Miniweiterbildungen fand starken Zuspruch. Zuguterletzt wurde nach Ende der LAT 2021 auch mit dem einen oder anderen Bier virtuell angestoßen. Womöglich einer der Aspekte, bei denen die Defizite des nur virtuellen Treffens noch am deutlichsten wurden, ein richtiges Lagerfeuer ist halt schwierig zu ersetzen... ;-)

Lars Eltzschig
Tauchsportklub Dresden-Nord e.V.