Hartes und intensives Training haben die Athlet:innen in den letzten Monaten auf sich genommen, alles auf die Vorbereitung der World Games und der Weltmeisterschaft fokussiert – vieles zurückgestellt.

Die World Games sind vergleichbar mit den olympischen Spielen  - sie sind der Vier-Jahreshöhepunkt der nichtolympischen Verbände, aber doch leider deutlich im Schatten der großen olympischen Sportarten.

Nach dem Bangen um die rechtzeitige Ankunft der Sportler:innen, einer Schrecksekunde nach der Meldung über die Verletzung von Robert Golenia am Tag der Eröffnung und verschwundenes Gepäck herrschte doch große Erleichterung, die Athlet:innen bei der Eröffnungsfeier fröhlich und bester Stimmung zu sehen.

Groß war auch die Spannung bei den Heimatvereinen und Trainingsstützpunkten. Eltern, Trainer, Vereinskameraden warteten auf die angekündigte Live-Übertragung und wurden enttäuscht. So wurden zur Wettkampfzeit Powerlifting und Erwärmung im Speedskating übertragen. „Wir fühlten mit den Familien, Freunden und besonders mit den Trainern, die ihren Schützlingen gern am Bildschirm die Daumen gedrückt hätten“, sagte LVS-Verbandspräsidentin Daniela Klug.

Dank einer engagierten Tschechin und einem Instagram-Video waren dann Samstag viele doch irgendwie live dabei, um den Athlet:innen bei ihren Läufen die Daumen zu drücken und mitzufiebern – und das hat sich sowas von gelohnt.

Insgesamt 4 Goldmedaillen errang das deutsche Team an beiden Wettkampftagen und einmal Bronze.

Nach dem glänzenden Auftakt von Max Poschart (SC DHfK Leipzig) am Freitag, der souverän auf seiner „Lieblingsstrecke“ über 100m Gold holte, gelang es den Männern über 4x50m mit einem knappen Rückstand auf das schnellste Team Bronze zu erschwimmen.

Die Damenstaffel konnte zwar keine Medaille erringen, aber mit einer extrem starken Leistung und einem neuen deutschen Rekord schwammen Nadja Barthel, Elena Poschart (SC DHfK Leipzig), Michele Rütze (SG Dresden) und Johanna Schikora (TC Fez Berlin) auf Rang 6 über 4x100m. Robert Golenia (TC Nemo Plauen) erreichte über 400m Rang 6.

Der zweite Tag begann für Max Poschart enttäuschend. Über 50m Apnoe war der Start missglückt. Gefrustet über die „Holzmedaille“ auf Rang vier, gab er über die 200m Distanz alles und gewann mit einem neuen World Games Rekord in 1,19:87 min.

Danach stand die so wichtige Staffel über 4x100m an, auf die das Team hingefiebert hatte, wusste es doch um die Medaillenchancen. In einem packenden Rennen konnte Max Poschart als Schlussschwimmer das zu diesem Zeitpunkt noch auf Rang 2 liegende Team mit Robert Golenia (TC Nemo Plauen), Malte Striegler (SC DHfK Leipzig) sowie dem Ex-Weimarer Justus Mörstedt (SC DHfK Leipzig) zum Sieg führen - und das mit einem fantastischen neuen deutschen Rekord von 2,18:13 min!

Johanna Schikora aus Berlin schaffte im Anschluss einen sensationellen Sieg über 400m in einer unglaublichen neuen Bestzeit, Elena Poschart wurde Sechste.

Die Damen erreichten über 4x50mFinswimming den siebten Rang.

Die Freude beim Team ist unbeschreiblich. Auch der Trainer von Max und den Leipzigern Lutz Riemann kann seine Emotionen nur schwer beschreiben: "Stolz ist keine ausreichende Beschreibung für diese Gefühle. Es sind so viele Emotionen am Start, beginnend bei den 100 Metern. Das ist schon ein unheimlicher Druck, der dort auf Max lag, zumal er die Goldmedaille bei den letzten World Games auf den letzten Metern so knapp verpasst hatte. Er hat in den vier Jahren so viel dazugelernt und hat sich in seiner gesamten Persönlichkeit als Sportler, Trainerkollege und Freund so weiterentwickelt, dass das Wort stolz nicht mehr ausreicht, um meine Gefühle zu beschreiben.“

„Auch wir sind natürlich unglaublich stolz auf unsere ‘World-Games-Held:innen‘, die für das Team Deutschland eine Mega-Leistung abgeliefert haben. So viele Goldmedaillen bei World Games gab es schon sehr lange nicht mehr“, fügte Präsidentin Daniela Klug hinzu und ergänzte: „Genauso stolz sind wir auf die Arbeit unseres sächsischen Trainerteams. Lutz Riemann, Frank Hannich, Reiner Dietze, David Münch und auch Max Poschart haben an den Stützpunkten Leipzig, Plauen und Dresden in den letzten Monaten sehr, sehr viel Energie in die Vorbereitung ihrer Schützlinge investiert, um sie optimal auf den Moment vorzubereiten, der für viele im Team einen einmaligen Karriere-Höhepunkt darstellt. Wir freuen uns mit ihnen über die tollen Ergebnisse.“

Viel Zeit zum Feiern blieb den Sportlern vor Ort blieb nicht. Bereits heute Nacht hat sich das Team auf die Weiterreise nach (Cali), Kolumbien gemacht, wo nächste Woche die Weltmeisterschaften ausgetragen werden. Dort kann auch Erfolgstrainer Lutz Riemann endlich seine Schützlinge in die Arme schließen und ihnen beim nächsten Saisonhighlight zur Seite stehen. Er bricht am Samstag nach Cali auf.

Foto: Team Deutschland.de

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