Die Gruppe ist überschaubar, zwölf Teilnehmende aus verschiedenen Landesverbänden, ich selbst als Nachrücker (danke an den verhinderten Tauchkollegen), nehmen im Seminarraum Platz und stellen sich wie gewohnt vor.

„Wer tauchen will, muss retten können!“,schwört uns Landesausbildungsleiter und Verbandsschamane Falko Höltzer auf den gemeinsamen Ausbildungstag zur Medizin-Praxis ein. Zu Beginn wird gezielt auch nach den eigenen Unfallerfahrungen gefragt und bei geschätzten 200+ Jahren Taucherfahrung im Raum kommen etliche ernstzunehmende Vorfälle zusammen – für mich mehr als erwartet.

Damit ist die Wichtigkeit des Themas eindrucksvoll unterstrichen und wir steigen direkt ein. Kurz und bündig führt uns Falko durch die Medizin-Theorie und frischt unser abgetauchtes Fachwissen auf. Doch der Fokus des Kurses liegt eindeutig auf der Praxis und es werden dabei weder Mühen noch Material gescheut.

Tauchausbilder vor Reanimationspuppen auf der Freifläche im Ausbildungszentrum TANASo können wir mittels überwachter Übungspuppe und aktueller 100 BPM-Playlist unsere HLW-Fertigkeiten verbessern und ohne Berührungsängste einen AED ausprobieren. Das Freischneiden eines Tauchers kostet etwas Überwindung, (der schöne Anzug war doch noch gut!), ist aber mit dem richtigen Werkzeug schnell und sicher gemacht und mit dem falschen eben nicht.

2 Personen knieend von einer Reanimationspuppe und einen Trainings-AEDDie Anwendung der Sauerstoffsysteme (Demand und Wenoll) erfordert dann schon mehr Einweisung und gegenseitige Unterstützung – gut das mal praktisch durchgeführt zu haben. Retten ist Teamwork, das wird dann allerspätestens jedem bei der kombinierten Übung mit Sauerstoffbeatmung klar. Teamwork wird auch unter den Teilnehmenden unseres Kurses großgeschrieben, so dass ich hier zahlreiche wertvolle Tipps aufschnappen kann.

Fazit:

Für mich war es ein äußerst kurzweiliger Ausbildungstag mit vielen Möglichkeiten zum Ausprobieren. Darüberhinaus ein interessanter Erfahrungsaustausch mit tollen Taucherinnen und Tauchern zu einem wichtigen Thema– danke dafür! Wer glaubt, „Theoretisch kann ich praktisch eigentlich alles.“, dem würde ich diesen Kurs empfehlen oder besser jedem (tauchenden) Erwachsenen und Jugendlichen.
Spoiler: Letzteres ist übrigens auch eine richtige Antwort aus dem Abschlusskettenquiz- sorry Falko. ;-)