Mit einem Paukenschlag beendete er seine aktive Karriere! Bei den Europameisterschaften Mitte Juli gewann der mehrfache World-Games-Sieger und Weltmeister im Finswimming Max Poschart noch einmal vier Gold- und drei Silbermedaillen mit dem Team des Verbandes Deutscher Sporttaucher. Nur kurz vorher war der 29-Jährige Vater des kleinen Till geworden. Seine Frau Elena, einst selbst erfolgreiche Finswimmerin, feuerte ihn kräftig von zu Hause an.

Leipzig. Nun gibt es weiteren Grund zur Freude: Nach seiner einzigartigen Laufbahn als Leistungssportler wird der Weltklasse-Athlet dem Finswimming erhalten bleiben und sein Wissen an junge Sportlerinnen und Sportler weitergeben. Ende September schließt Max sein duales Studium der Trainingswissenschaft an der Europäischen Sportakadamie ESAB in seiner Heimatstadt Potsdam mit Erfolg ab.  Ab 1.10.2023 beginnt er seinen Job als Landesstützpunkttrainer am Landesstützpunkt Leipzig des Landestauchsportverbandes Sachsen e.V. (LVS).

Schon während seines Studiums war Max Poschart als Trainer am Beckenrand aktiv, betreute unter anderem mit viel Enthusiasmus gemeinsam mit David Münch die Nachwuchsleistungssportgruppe seines Praxispartners SC DHfK Leipzig und übernahm im letzten Studienjahr auch Aufgaben für den Landestauchsportverband mit der Vorbereitung und Durchführung von Trainingslagern und Wettkämpfen. Münch wird zukünftig als Landestrainer zunehmend überregionale Aufgaben und die Betreuung der Stützpunkte bzw. die Koordination der Zusammenarbeit mit weiteren Sportarten im Tauchsport übernehmen. Ab Oktober wird Max Poschart die Hauptverantwortung für die Trainingsplanung und Betreuung der Gruppe(n) übernehmen.

Max Poschart 2vr wird Landesstützpunktrainer Quelle LVSGroß ist die Freude über die gelungene Übernahme deshalb bei allen Beteiligten. Daniela Klug, Präsidentin des LVS, die die Verträge mit allen Partnern unterzeichnen konnte, ist voll des Lobes: „Wir sind stolz, dass wir diesen Ausnahmeathleten für uns gewinnen konnten. Max Poschart hat die Mehrfachbelastung aus Studium, Sport, Privatleben und Ehrenamt hervorragend gemeistert. Mit seinem sozialen Engagement beim Aufbau der Kindergruppe und der Betreuung der fünf integrierten ukrainischen Athletinnen und Athleten hat er uns unglaublichen Teamgeist bewiesen. Darüber hinaus bringt er als absoluter Weltklasse-Finswimmer eine riesige sportliche Expertise und einen Erfahrungsschatz mit, von dem Nachwuchssportlerinnen und -sportler nur profitieren können.

Max Poschart selbst ist sehr glücklich über die Chance, in „seinem“ Sport aktiv zu werden. "Ich freue mich riesig auf diese neue berufliche Herausforderung und bin hochmotiviert, meine Erfahrungen und Leidenschaft für den Finswimming-Sport an junge Talente weiterzugeben. Mein Hauptziel ist es, meine Schützlinge in ihrer sportlichen Entwicklung zu fördern und gleichzeitig ein unterstützendes Umfeld zu schaffen, in dem sie ihre Potenziale entfalten können. Familie und Trainerrolle zu vereinbaren wird sicherlich eine Herausforderung, da meine Frau auch berufstätig ist und bald weiter an ihrer Dissertation arbeiten möchte, aber ich bin zuversichtlich, dass ich durch gute Organisation und die Unterstützung des Teams alles erfolgreich unter einen Hut bringen kann."

Auf die Frage, warum gerade Leipzig mit der Trainerstelle unterstützt wird, ergänzt die Präsidentin: „Leipzig spielt im Finswimming eine besondere und tragende Rolle. Wir verfügen als Landestauchsportverband Sachsen e.V. über Schulplätze an den sportbetonten Schulen in Leipzig. Zwölf Internatsplätze stehen für junge Finswimmerinnen und Finswimmer an der Sportoberschule bzw. dem Landesgymnasium für Sport zur Verfügung. In den letzten Jahren wurden die Schülerinnen und Schüler durch das Trainerpersonal überwiegend im Ehrenamt betreut bzw. verfügt Landestrainer David Münch über eine Abordnung im Rahmen seiner Lehrertätigkeit. Auch dort haben wir kämpfen müssen, wenigstens die Wege zwischen Schule und Schwimmhalle „erträglich“ zu halten. Er arbeitet inzwischen an einem Gymnasium in der Nähe und verfügt über eine Abordnung von 10 Wochenstunden. Ausreichend ist das nicht.“

Mit dem Studium und der Tätigkeit von Max Poschart konnten weitere Stunden tagsüber übernommen werden. „Ein Vergleich mit olympischen Sportarten zeigt die Einzigartigkeit einer Betreuung im Ehrenamt, die die jungen Trainer manchmal an die Grenze der Belastbarkeit brachte. Wir sind froh, dass mit viel Unterstützung des Sächsischen Staatsministeriums des Innern und des Landessportbundes Sachsens sowie einer Beteiligung des Vereines nun die Trainerstelle finanziert werden kann, um auch im Interesse der Jugendlichen eine gute Betreuung gewährleisten zu können“, sagt LVS-Präsidentin Daniela Klug.

Max Lauschus, Stützpunkt- und Abteilungsleiter Finswimming des SC DHfK Leipzig, freut sich ebenfalls sehr auf die weitere Zusammenarbeit im Team: „Ich schaue mit großer Vorfreude nach vorne. Mit dieser neu geschaffenen und zudem erstklassig besetzten Trainerstelle bin ich zuversichtlich, dass die Nachwuchs- und Talententwicklung am Stützpunkt Leipzig weiter verbessert werden kann. Als Fundament dafür sehe ich auch die vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen Max, der Stützpunktleitung und dem LVS-Team, die sich durch gemeinsame Zielsetzungen, großen Ehrgeiz und Professionalität auszeichnet.“

Der Landessportbund Sachsen, der den Weg für die Anstellung geebnet hat, begrüßt es sehr, dass ein erfolgreicher Spitzenathlet nun als Trainer im Sport gehalten werden kann. Generalsekretär Christian Dahms: „Wir sind sehr glücklich über diesen Schritt. Die sportlichen Leistungen der Athletinnen und Athleten sind seit vielen Jahren herausragend und das Engagement der Trainerinnen und Trainer in Sachsen im Finswimming beispielgebend. Dass wir jetzt die nächste Generation unterstützen können, ist definitiv ein weiterer Baustein für die erfolgreiche Entwicklung der Sportart in Sachsen.“

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