Nach einigen Jahren im Ausland, TL2-Prüfung dort, Rückkehr nach Deutschland und einiger Zeit im Ausbildungsteam des DUC Lübeck steht der Entschluss zum Crossover fest. Tauchsport- und Naturschutzzentrum Ammelshain - hört sich interessant an, die Umgebung von Leipzig fehlt noch im Logbuch.

An einem regnerischen Freitagnachmittag und nach sechs Stunden Fahrt - die Berliner Autobahnen kenne ich jetzt aus der Nähe - werde ich in Ammelshain von Landesausbildungsleiter Falko Höltzer persönlich begrüßt. Die anwesende Taucherprominenz ist beeindruckend. Das TANA scheint Tauchlehrer und (aktuelle und ehemalige) Landesausbildungsleiter anzuziehen, beim Abendessen sind sie jedenfalls klar in der Überzahl.

Am nächsten Tag startet das Crossover-Wochenende mit Theorievorträgen. Falko und Maik bewegen sich sehr sachlich und effizient durch die VDST-spezifischen Themen: Verband, Fördermöglichkeiten, Trainer-C, Onlinezertifizierung und e-Learning, Sicherheits- und Ausrüstungsstandards.

Hier hat sich insbesondere in den letzten Jahren einiges getan - der VDST hat als einer von wenigen Sporttauchverbänden die zeitgemäße Konfiguration mit dem Hauptatemregler am langen Schlauch als Standard auch schon in der Grundausbildung übernommen. Falko und Maik beantworten alle meine Detailfragen zu Ausrüstungskonfiguration, Tauchgangspraxis und Praxisübungen - eigentlich bekannte Themen, aber es gibt trotzdem viele interessante Details und Handgriffe, die sich optimieren lassen: Was ist der aktuelle Wissensstand zu Deep Stops? Wie schneidet man einen bewusstlosen Taucher aus dem Trocki? Wann sind Deko-Tauchgänge in der Ausbildung erlaubt?

Nachdem alle Fragen beantwortet sind, geht es an die Tauchgangsplanung. Für den ersten Tauchgang stehen an: Briefing, Tauchgangsführung mit Abgeben und Atmen aus dem langen Schlauch des Tauchpartners, Boje setzen, Nachbriefing, alles in Vorführqualität. Dabei gibt es jeweils auch immer eine Demonstration des VDST-Standards durch Falko und Maik. Nach dem Mittagessen folgt der zweite Tauchgang mit einer Rettungsübung - auch sicher nichts Neues, mit sowohl Retter als auch "Opfer" in Trockentauchanzügen im 5°C kalten Ammelshainer Steinbruch aber eine gewisse Herausforderung.

Nach der Praxis folgt nochmal Theorie mit einer Übersicht über die Aufbau- und Spezialkurse. Auch hier hat sich einiges getan - neben den Klassikern gibt es auch viele neue Kurse, zum Beispiel zu Tauchfertigkeiten und Sidemount, sowie umfangreiche Kursprogramme für Technisches Tauchen und Apnoetauchen.

Ein 15-minütiges Kurzreferat und eine 90-minütige schriftliche Prüfung später halte ich die TL2-Karte in der Hand.

Vielen Dank an Falko und Maik für ein sehr gelungenes Wochenende - hier wird alles mit umfangreichem Hintergrundwissen erklärt und begründet, auf alle Fragen eingegangen und das jederzeit auf Augenhöhe.