HLW mit AED

Servus, Griaß eich,

Da wir Bayern uns während unserer Trainer C Ausbildung sehr spontan dazu entschlossen haben, gleich mit dem TL * weiterzumachen, ging das Suchen nach dem notwendigen „AK Medizin Praxis“ los. Nachdem der Kurs im Landesausbildungszentrum Ammelsheim (TANA) am nächsten lag und zeitlich passte – für uns hieß das 500 km einfach – haben wir uns sofort angemeldet und gehofft, dass noch ein paar Platzerl für „Ausländer“ frei sind. Über das Angebot von Falko Höltzer, dass wir schon am Freitag anreisen können, haben wir uns sehr gefreut und es auch gleich angenommen. So sind wir am 29.04. abends – nach knapp 6 Stunden Fahrt – ziemlich ausgehungert aufgeschlagen, die letzte Raststätte haben wir leider verpasst. Da es rund um das Ausbildungszentrum mit Essen bestellen zu fortgerückter Stunde nicht ganz so leicht ist, haben Falko und Franzi ihr Abendessen spontan mit uns geteilt. Wir dagegen konnten uns nur mit der mitgebrachten bayrischen Hopfenkaltschale bedanken. Nachdem noch ein weiterer Frühanreisender eingetroffen ist, haben wir den Abend gemütlich mit netten Gesprächen ausklingen lassen.

2 Taucher an ReanimationspuppenAm Samstag sind wir zeitig aufgestanden, da wir am Vortag gehört haben, dass Falko nur mit reichlich Kaffee gut läuft, haben wir gleich mal für ausreichend Vorrat des „Hallo-Wach-Elixiers“ gesorgt. Nachdem dann die restlichen Teilnehmer angekommen sind, ging es im Seminarraum auch gleich mit einer Vorstellungsrunde los.

Für 4 von uns war es das erste Mal, dass sie an einem Medizin Praxis Kurs teilnahmen, der Rest waren alle Wiederholungstäter. In der Vorstellungsrunde kam es gleich mal zu den ersten sprachlichen Problemen und fragenden Gesichtern – was der Langhaarige da aus Bayern jetzt eigentlich so von sich gibt, aber im zweiten Anlauf klappte es mit der Verständigung gleich viel besser, der Rest konnte gedolmetscht werden.

Zerschneiden von Tauchanzügen und Gurten mit verschiedenen SchneidwerkzeugenNach einem kurzen Überblick über die medizinischen Grundlagen von Herzkreislaufsystem, Lunge und Dekompressionsmedizin, durften wir  Anzüge und Gurte zerscheiden und verschiedene Schneidwerkzeige ausprobieren. Im Anschluss durften wir schon das erste Mal an die zwei Puppen zum Reanimieren ran. Im Battle mit anderen Teilnehmern. Irgendwie funktionierte das Pumpen mit „Yellow Submarine“ – aus dem Lautsprecher kommend – am besten und alle die nicht gerade an der Puppe waren nickten im Rhythmus mit dem Kopf. Zu Tauchern passt halt einfach ein U-Boot! Nach einer kurzen Kaffeepause ging es dann in die zweite Runde und wir haben im Buddy-Team das Auffinden einer Person mit allen dazu gehörenden Schritten geübt, inklusive holen eines AED (A(utomatisierter) E(xterner) D(efibrillator), Herzdruckmassage und Atemspenden – ach ja, nicht zu vergessen, NOTRUF absetzen!

Tisch mit erster Hilfe Ausrüstung für TauchunfälleNach der Mittagspause mit einem sauguaden Gulasch, waren wir gestärkt genug, um nochmal an die zwei Opfer-Puppen zu treten und diese jetzt auch noch mit medizinischem Sauerstoff zu versorgen. Zusätzlich wir haben uns die verschiedenen Systeme und ihre Vor- und Nachteile angesehen. Die 3 Bayern haben sich noch über den Wenoll Koffer hergemacht und den Aufbau genau studiert. Die Drohung des bayrischen Taucherarztes And´l noch im Ohr klingend – genau so einer könnte bei der Tauchlehrer Prüfung ja im Raum stehen. Im Anschluss daran haben wir uns noch über die ein oder andere „Taucher-Problemchen“ wie Diarrhoe, Elektrolyte und deren Mangel und Ohrenschmerzen ausgetauscht und wertvolle Tipps erhalten. Jeder von uns hat gelernt das Pizza gefährlich sein kann, wenn sie mit Hopsern verbunden ist.

Insgesamt müssen wir eingestehen, es hat sich jeder einzige dieser 500 km gelohnt. Es war ein absolut empfehlenswerter Kurs, den jeder gemacht haben sollte – nicht erst zur TL-Prüfung! Falko und Franzi bringen ihr Wissen sehr gut rüber und haben es geschafft, den Kurs so zu gestalten, dass es keine Minuten langweilig war und es einfach viel Spaß gemacht hat. Vielen Dank dafür und auch danke für die Gastfreundschaft!

Einer unserer Wüsche im Trainer C Lehrgang war, ein Netzwerk zu bilden und das schöne ist, dass dieser Wunsch die Trainer C Ausbildung überdauert hat und sich unser Netzwerk jetzt bis nach Sachsen erweitert hat. Wir werden dieses Jahr auf jeden Fall noch einmal kommen, aber dann haben wir unsere Tauchausrüstung dabei… Ein so schöner See und dann kann man da nicht abtauchen, das ist schon gemein.